Richard Bargel ist einer der wenigen innovativen deutschen Bluesmusiker von Rang und wurde bereits zweimal mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet und erhielt zwei weitere Nominierungen. Seit 1970 unterwegs, zählt er längst zu den Blues-Ikonen. Zudem ist er als Schauspieler, Autor, Sprecher und Komponist von Film-Musik tätig.
Richard Bargel tritt als Solo-Künstler, im Duo oder mit seiner Band „DEAD SLOW STAMPEDE“ auf. Dabei begleiteten ihn FABIO NETTEKOVEN (Gitarre), GEERT ROELOFS(Schlagzeug) und JO DIDDEREN (Kontrabass).
Ausführliche Künstler-Biographie
Der gebürtige Frankfurter wächst in Bonn/Bad Godesberg auf. Seit seinem 12. Lebensjahr spielt er Gitarre und nimmt viele Jahre Ballettunterricht. Bereits in seiner Jugend bestreitet er Auftritte innerhalb der damals populären Bonner Folk-Musik-Szene, vorerst strebt er aber noch eine Karriere als bildender Künstler an.
1968 kommt er nach Köln, besucht die dortige Werkkunstschule und tritt der Künstlergruppe COOM bei. Als bildender Künstler macht er mit Ausstellungen seiner Grafiken, Objekte und als Aktionskünstler auf sich aufmerksam.
1969 gründet er zusammen mit Klaus dem Geiger die Künstlerkommune „Tabernakel“ in der Kölner Südstadt. Straßenmusik, Puppentheater, Lesungen und Aufführungen, basierend auf der Grundlage des „Living Theater“, New York und des „Bread and Puppet Theaters“, San Francisco, bestimmen sein Leben.
1970 beginnt seine professionelle Laufbahn als Bluesmusiker. Schon bald darauf entdeckt ihn der Rundfunkredakteur Tom Schröder (HR/WDR/SWF), der ihm, wegen seines ungestümen Spiels auf der Slide-Gitarre, den Beinamen „Bottleneck-Giant“ verleiht.
1973 dann seine ersten Plattenaufnahmen für eine Sampler-LP des Interfolkfestivals in Osnabrück. Er hält Kurse und Vorträge über „The History Of Afro-American Music“ an der VHS in Köln und Düsseldorf. Es folgt die Produktion zweier Singles für das Buch „Straßenmusik in Köln“ (Buchhandlg. König; Hersg. Johannes Fritsch, Feedback Studio).
1974 gibt er bereits Konzerte in England u. a. in so berühmten Londoner Clubs wie dem „100 Club“, „Dingwalls“ und „Half Moon“. In den nächsten Jahren folgen Auftritte in Liverpool und Birmingham. Wieder in London, trifft er auf D. P. Costello (heute bekannt als Elvis Costello), mit dem er mehrere Konzerte bestreitet.
1975 spielt er in kleineren Fernsehrollen (u. a. mit Gila von Weitershausen) und ist in mehreren Fernsehspots zu sehen. Mit einem New Yorker Tänzer schreibt er die Musik für ein Ballett des „Internationalen Tanzforums“ in Köln, welches vom WDR für die Fernseh-Sendung „Maske“ aufgezeichnet wird.
1976 geht er mit seiner „Rolling Blues Review“ auf Tournee, eine dreistündige „History Of The Blues“-Show, zu der er berühmte Gäste wie Champion Jack Dupree und Eddy Boyd einläd. Es folgen Konzerte mit Memphis Slim und Sunnyland Slim.
1977 erscheint seine erste LP „BLUE STEEL“ (mittlerweile eine begehrte Rarität unter Vinyl-Sammlern). Im gleichen Jahr zieht er nach Südfrankreich (Montpellier). Er tritt bei den internationalen Jazz Festivals in Nimes und Grande Motte auf und wird zu Radio- und Fernsehsendungen eingeladen. Konzerte mit Sugar Blue, Memphis Slim und Miriam Makeba folgen. Im Goethe Institut in Montpellier etabliert er mit großem Erfolg ein deutschsprachiges Puppentheater.
1984 kehrt er nach Köln zurück und tourt in den folgenden Jahren zweimal mit dem „Country Blues Festival USA“ durch ganz Europa, mit dabei sind Bluesmusiker wie Guitar Slim, Dr. Ross, Bowling Green John, Harmonica Phil Wiggins, Archie Edwards, Flora Molton und Charlie Musselwhite.
1986 tritt er mit den englischen Musikern Bob Hall, Dave Peabody und der Grande Dame des englischen Blues Jo-Ann Kelly beim SWF-BLUES-FESTIVAL als Sessionleiter, Musiker und Moderator auf.
1987 ist er als Sprecher für Michael Schanzes Fernsehshow „TELEFANT“ tätig: Über zwei Jahre lang verleiht er der gleichnamigen Haupt-Figur seine Stimme. Er wird als Musiker, Regieassistent und Bühnenbildner für die WWF-Fernsehproduktionen „Sprungbrett“ tätig und trifft dort u. a. auf Ingolf Lück, Harpe Kerkeling, Anke Engelke und Hella von Sinnen, die hier am Anfang ihrer Karriere stehen. Im gleichen Jahr geht er mit der Bluessängerin Big Time Sarah aus Chicago auf Europa-Tournee.
1988 erscheint sein Solo-Album „Babe!“. Es folgen diverse Engagements als Sprecher für Radio- und Fernsehproduktionen.
1989 beweist er mit Bravour sein musikalisches Können als Solist im Vorprogramm von Johnny Winter vor 6000 Zuschauern in der Düsseldorfer Phillipshalle. Bei einer Italientournee spielt er u. a. auf dem Ravenna Blues Festival. Von einer Kölner Agentur bekommt er den Auftrag für eine Spiele-Show mit der Kinder-Kult-Figur „Benjamin Blümchen“. Er schreibt das Buch und die Musik, entwirft Kulissen und Kostüme, führt Regie und tritt als Schauspieler auf.
1990 erscheint seine CD „FRESH TRACKS“ u. a. mit Little Willie Littlefield und Jack Goodfellow. Die international hoch gelobte Produktion erhält er den „PREIS DER DEUTSCHEN SCHALLPLATTENKRITIK“. Im gleichen Jahr feiert er sein 20-jähriges Bühnenjubiläum mit einem legendären Konzert in Köln. Mit dabei: Angela Brown, Louisiana Red, Little Willie Littlefield, Paul Lamb & The King Snakes. Er absolviert eine Tournee durch Schottland und tritt bei den „Subway-Konzerten“ des WDR-TV und in der Show L.U.S.T. des Saarländischen Fernsehens auf.
1992 zeichnet er mehrere Kinder- und Schulbücher für den List-Schroedel Verlag und den Klett Verlag. Im Rahmen seiner eigenen Veranstaltungsreihe „BLUES WORLD“ in Köln präsentiert er internationale Blueskünstler. In den folgenden Jahren tourt er wiederholt durch Europa u. a. mit Charlie Musselwhite und Tabby Thomas. Im gleichen Jahr etabliert er Deutschlands erste Blues Talk Show „Talkin´ Blues“ (wöchentliche Veranstaltungen von 1992 – 2000) zu der international renommierte Blueskünstler geladen werden. Ausgesuchte Shows werden vom Deutschlandfunk mitgeschnitten und gesendet.
1995 entwickelt er mit dem Schlagzeuger Klaus Mages und dem Anthropologen und Sexualwissenschaftler Ernest Borneman das Jazz-Projekt „GO BLUE“, welches vom WDR-Fernsehen für eine Sendung aufgezeichnet wird. Als Produzent und Musiker leitet er die Aufnahmen der CD „People will be People“ der amerikanischen Rhythm´n Blues Legende Big Jay McNeely.
1997 etabliert er im Rahmen von Talkin´ Blues den ersten deutschen Blues Preis. Den „TALKIN` BLUES AWARD“ erhalten bis Ende 2000: Tom Principato (USA), Mighty Sam McClain (USA), Abi Wallenstein & Steve Baker (GB/D) und die Dave Hole Band (AUS).
1998 entstehen die Aufnahmen für die CD „GO BLUE“ mit Klaus Mages.
1999 erscheint „GO BLUE“ auf „Taxim Records“. Bargel reist in die USA, wo er u. a. mit Larry Garner, Tabby Thomas und Sam Hogan in Baton Rouge und mit Charlie Musselwhite und Blind Mississippi Morris“ in Memphis im „Center For Southern Folklore“ auf der berühmten Beale Street spielt.
2000 zieht er sich ein Jahr aus seinen Aktivitäten zurück um seine Alkoholkrankheit behandeln zu lassen – mit Erfolg.
2001 entstehen seine ersten Gedichte und Texte zum Thema „Sucht“. Im Oktober 2001 moderiert er das „Internationale Mundharmonika Festival“ der Firma HOHNER in Trossingen an zwei Gala-Abenden.
2002 beginnt mit den Arbeiten an einem Kinderbuch und Kurzgeschichten, sowie den Vorbereitungen für eine neue Solo-CD. Er ist zu Gast in dem einstündigen Rundfunkprogramm „Tischgespräch“ von WDR 5, das ihn und seine künstlerische Arbeit portraitiert.
2003 erscheinen zwei seiner Bücher: Im VERLAG M. NAUMANN „literarischen Karikaturen“ unter dem Titel “Zebrastriefe Streifzöch“ und im SCHARDT VERLAG (Oldenburg) der Lyrikband „Ein Werwolf hockt im Kreidekreis, heult leise blaue Lieder“ – Suchtvolle Texte & Gedichte -. Präsentation der Bücher auf der Frankfurter Buchmesse, sowie im Buchhaus „Gonski“ in Köln.